Seit mehreren Monaten spiele ich mit dem Gedanken, mein - bzw. unser - Verhalten in Bezug auf unseren ökologischen Fußabdruck zu verändern. Ja, auch ich greife hier auf diesen Ausdruck zurück, da er einfach so viel umfasst. Der Begriff ist wohl seit diesem Jahr das Wort No.1 . Aber nun zum eigentlichen Thema "plastikfrei": Da stellt sich zunächst die Frage: Warum? Für mich spielen zwei Faktoren eine ausschlaggebende Rolle.
- der ökologische Aspekt
- die Gesundheit (Ja, das Plastik kann in unserem Blut und Urin nachgewiesen werden!)
So, nur wie und wo fängt man an? Der erste Schritt, etwas an seinem Verhalten zu ändern, ist der schwerste. Da sind wir Menschen doch ganz schöne Gewohnheitstiere und dieser innere Schweinehund ist so eine Sache. Während unseres Urlaubs sah ich dann die Reportage "Das Jenke Experiment: Das Plastik in mir". Nun ja, und das war dann der Auslöser. Denn im Urlaub hatten mein Mann und ich auch einmal Zeit , uns miteinander auch einmal richtig zu unterhalten, so wie Erwachsene und nicht nur wie Eltern bzw. Mama und Papa. So kamen wir zu dem Schluss, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, endlich etwas zu tun! Also DANKE für diese Reportage!
Schritt 1:
Als erstes habe ich also ein bisschen Geld in die Hand genommen und das Wichtigste organisiert, das wir nicht zu Hause hatten.
- Edelstahlboxen (wir hatten bisher nur Plastikboxen - und nein, diese habe ich nicht weggeworfen, kann man dennoch nochmal gebrauchen)
- Gemüse-Netzbeutelchen aus Baumwolle
- Weitere Vorratsgläser (einige hatten wir bereits), aber ich nutze z.Bsp. für Haferflocken auch alle Joghurtgläser oder dergleichen
- Bienenwachstücher, die man anstelle von Frischhaltefolie nutzt
- Küchenhelfer aus Holz (Pfannenwender, Kochlöffel usw.)
Schritt 2:
Suche einen Laden, in dem du das meiste unverpackt einkaufen kannst. Bei mir ist das ein Laden, der glücklicherweise garnicht so weit entfernt ist. Wir haben in Dresden einen speziellen Unverpackt-Laden. Dieser ist allerdings zu weit entfernt, als dass dies einen ökologischen Sinn ergeben würde. Da müsste ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ca. eine Stunde hinfahren. Das ist einfach nicht mit unserem Familienalltag und der Arbeit vereinbar. Ja, ich bin nicht rigoros, wie es vielleicht andere schaffen.
Meiner Meinung nach muss man etwas tun, keine Frage, aber nicht so, dass man am Ende nur noch dafür lebt. Man kann einiges tun, auch wenn man dies in seinen Alltag einbinden muss und dadurch ein paar Kompromisse eingeht. Zumindest bekomme ich fast alles unverpackt oder in Gläsern dort im Nahrungsquell. Die Milch kaufen wir in Glasflaschen, auch Rapsöl etc. Butter bekomme ich leider hier nur nicht unverpackt. Genauso wie das Müsli, das mein Kind aufgrund seiner Allergie essen darf.
Haferflocken, Nüsse, Nudeln und verschiedene Getreide kann man sich dort jedoch selbst abfüllen in eigene Behälter und sogar selbst mahlen mit der Getreidemühle.
Alle angebotenen Lebensmittel haben Bio-Qualität und an der Frische-theke kann man die Wurst- und Käsewaren natürlich in die eigenen Boxen füllen lassen. Dass die Leute ihre Gefäße mitbringen, hat stark zugenommen. Das bestätigten mir auch die Verkäufer dort.
Ein Umdenken ist doch spürbar, was mich sehr freut.
So, das ist eigentlich schon alles! Es ist garnicht so viel! Ja, natürlich muss man sich neu organisieren, wie man die Einkäufe verbindet, dass man an die Behälter denkt, man muss auf manches verzichten. Jetzt in der Weihnachtszeit ist es auch schwierig, denn wo findet man lecker Spekulatius oder Lebkuchen ohne Plastik verpackt? Da muss ich zugeben, dass ich da schon auch einmal eine Ausnahme mache - die Gewohnheit wieder. Da hilft nur selber backen! Und ja, das werden wir drei Mädels von creativesDasein mit unseren Kids kommende Woche auch machen! Dann sind wir hoffentlich erst einmal eingedeckt mit Weihnachtsgebäck und dann steht für den zweiten Advent auch schon wieder die nächste Plätzchenbackverabredung an.
Nun, unverpackt einzukaufen ist finanziell etwas teurer, aber man erhält eben auch eine sehr hohe Qualität. Der Aufwand ist es unsere Gesundheit und unseren Lebensraum einfach wert. Wer eh schon Bioprodukte kauft, kann das auch unverpackt, das ist finanziell dann kein höherer Aufwand. Aber ganz langsam erlangt der Plastikaspekt auch in den herkömmlichen Lebensmitteldiscountern eine Bedeutung, sodass man immer hin manches Obst und Gemüse auch dort einkaufen kann.
ALSO: NICHT QUATSCHEN - MACHEN!!!
Unsere persönlichen Erfolge, die wir bisher verzeichnen konnten:
√ Nach den ersten 2 Wochen konnten wir schon die Hälfte an Plastikmüll einsparen.
√ Mein Mann hat deutlich weniger Kopfschmerzen. Ob das Zufall ist, wird sich zeigen.
Eure Sophie
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